Donnerstag, 18. Dezember 2008

2.Vorsitzender zum Leserbrief Leiß

Leserbrief und gleichzeitig Stellungnahme zu dem in Ihrer Ausgabe vom Dienstag, den 16. Dezember 2008, abgedruckten Leserbrief „Nur ein gutes Gewissen für die Region ist zu wenig“ von Sebastian Leiß

Es freut mich sehr, dass die Einführung des Amper-Talers für so viele angeregte Gespräche in Dachau und Umgebung sorgt. Erfreulich ist auch, dass der Grundgedanke, die regionale Wirtschaft zu stärken, positiv aufgenommen wurde.

Nicht richtig ist allerdings die Aussage von Herrn Leiß, dass der Verein von einer Kaufkrafterhöhung spricht. Dies ist durch den Amper-Taler weder beabsichtigt noch erreichbar. Es geht darum, die vorhandene Kaufkraft in der Stadt Dachau und dem Landkreis zu halten. Der Kunde hat dabei einige Vorteile. Beginnen möchte ich bei den immaterialen Vorteilen: Beispielsweise geht es um das Halten der Wertschöpfung in der Region, den Erhalt von Arbeits- und Ausbildungsplätzen vor Ort sowie aktiven Umweltschutz durch kurze (Transport-)Wege. Den zusätzlichen (materiellen) Vorteil hat der Kunde des Amper-Taler Partners, der gerade Sonderaktionen macht. Der Kunde nimmt auch automatisch an Gewinnspielen von Amper-Taler-Partnern teil. Allerdings sollte die ideelle Wertschätzung bei jedem Bürger höher angesiedelt sein als rein finanzielle Vorteile. Rabatte bekommt man bei jedem Discounter, die Wertschätzung des regionalen Mittelstands hängt meiner Meinung nach weniger an Rabatten oder Zusatzleistungen.

Zum Umtausch der Amper-Talers ist Folgendes zu sagen: Jeder Bürger kauft fast tagtäglich in Dachau und Umgebung ein, wo er die Amper-Taler wieder ausgibt und so den Gegenwert in Waren (und ggf. etwas Wechselgeld) tauscht. Wenn am 1.12. eines jeden Jahres die „neuen“ Amper-Taler erscheinen, werden diese bei den Amper-Taler-Partnern gebührenfrei (!) gegen die „alten“ Amper-Taler“ aus dem Vorjahr getauscht. Dass die „alten“ Amper-Taler nach dem 31.12. verfallen, liegt am Grundprinzip der Regionalwährung, die für eine möglichst schnelle Zirkulation des Geldes vor Ort sorgen soll.

Nur wer das System der Regionalwährung (endgültig) verlässt, zahlt eine Gebühr von 5%. Von einem „Kredit für den Einzelhändler“ (wie von Herrn Leiß konstruiert) kann keine Rede sein. Das sieht man auch daran, dass der Verein für jeden ausgegebenen Amper-Taler genau einen Euro und nicht etwa 95 Cent bereithält. Der Amper-Taler Regio e. V. i. G. ist übrigens ein gemeinnütziger Verein. Das bedeutet, er darf keinen Gewinn durch die Ausgabe der Regionalwährung erwirtschaften.

Sehr geehrter Herr Leiß, vielen Dank für Ihre genannten Punkte, die wir in der nächsten Vereinssitzung gerne aufnehmen werden. Abschließend möchte ich sagen, dass der Amper-Taler momentan noch am Anfang steht und von Jahr zu Jahr wachsen soll und wird. Dies ist nur möglich, wenn dies in einem konstruktiven Rahmen stattfindet. Deshalb lade ich Sie ein, Anregungen und Kritik bei den Verantwortlichen direkt anzubringen. Sei es in Form von persönlichen Gesprächen, um eine wie Sie schon sagten „gute Idee“ auszubauen. Denn die mittlerweile 29 Akzeptanzstellen in Stadt und Landkreis Dachau und die dort bereits gewechselten Amper-Taler sprechen für diese – meiner Meinung nach – sogar sehr gute Idee.

Christian Tannek
2. Vorstand Amper-Taler Regio e. V.
Ignaz-Taschner-Straße 8
85221 Dachau

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